Interviews
· Wie heißen Sie?
Mein Name ist Wolfgang Braun.
· Was ist Ihr erlernter Beruf?
Mein erlernter Beruf ist Logopäde, also Sprach-, Sprech- und Stimmtherapeut.
· Was machen Sie jetzt?
Es gibt verschiedene Arbeiten, die ich mache. Einerseits bin ich Dozent hier an der Hochschule für Heilpädagogik, das heißt ich bilde junge Menschen aus, die den Beruf Logopädie erlernen wollen. Das ist so 60-70% von meinem Job. Dann leite ich einen Logopädischen Dienst im St. Galler Rheintal, das ist ein Dienst mit vierzehn Logopädinnen. Dann mache ich selber noch Therapien, inzwischen ausschließlich mit stotternden Kinder und Jugendlichen und dann gebe ich noch Seminare und Kurse sowie Vorträge für verschiedene Institutionen, PH’s, Erwachsenenbildung.
· Warum haben Sie Logopädie studiert?
Mich hat die Verbindung zwischen Sprache und Psychologie / Medizin fasziniert. Ich habe in einer Sonderschule den Zivildienst gemacht. Es hat mich sehr fasziniert und befriedigt mit Menschen zu arbeiten, Menschen einen Schritt weiter in ihrer Entwicklung zu bringen und bin dann auf den Beruf der Logopädie gestoßen. Ich sage immer, dass ich in meinem nächsten Leben wieder Logopäde werde.
· Wie sind Sie auf die Idee gekommen ein Stottercamp zu organisieren?
Die Idee ist zusammen mit, Karl Schneider und Jürgen Kohler, zwei Arbeitskollegen von mir, entstanden. Wir hatten das Gefühl, dass die Jugendlichen zu viel in Einzeltherapie sind. Zudem sind sie die einzigen in ihrer Schule oder in ihrer Klasse die stottern und auch Lust haben, einmal andere Jugendliche kennenzulernen. Da haben wir gedacht, dass wir das irgendwie zusammenführen und haben uns überlegt, was für die Jugendlichen motivierend ist. Dann sind wir halt auf Outdooraktivitäten gekommen; Floss bauen, Segeln, Tauchen, Klettern und so hat das Eine und das Andere ergeben. Wir haben uns intensiv mit Erlebnis-Pädagogik auseinandergesetzt und haben gemerkt, dass diese Kombination ein guter Therapie-Ansatz ist. Wir haben dann 2001 unter abenteuerlichen Bedingungen unser erstes Camp durchgeführt. Aber es ist sehr toll gewesen und die Jugendlichen waren total glücklich. Jetzt machen wir es inzwischen schon im vierzehnten Jahr.
· Was beschäftigt Sie am Stottern?
Erstens sind es tolle Menschen, die viele Ressourcenschätze haben, die aber durch das Stottern verdeckt werden und das finde ich schade. Mich hat fasziniert, mit Kindern, Jugendlichen auf den Weg zu gehen, dass sie sich nicht nur über das Stottern definieren, sondern dass sie viele andere tolle Seiten und Fähigkeiten bei sich entdecken. Zweitens ist das Stottern ein Störungsbild, bei dem man individuell suchen muss, was klappt beim Einzelnen. Das ist keine 0815 Therapie, sondern man muss sich wirklich mit dem einzelnen Jugendlichen auseinander setzen, einen Weg suchen, ausprobieren, was klappt und was nicht klappt über Bord schmeißen. Das ist auch eine Arbeitsweise, die mir gut gefällt. Ich bin sicherlich in meiner Ausbildung auch geprägt worden, da mein Professor die anerkannte Stotterkoryphäe in Deutschland war. Von daher gesehen war es naheliegend, dass die Studenten, die bei ihm studierten, irgendwie eine Affinität oder Leidenschaft für Stotterer entwickelten und das hat mich auch nicht losgelassen. Ich therapiere jetzt schon fast dreißig Jahre Stotternde. Und das bereue ich überhaupt nicht!
· Kannten Sie in Ihrer Kindheit jemand der stotterte?
Nein. In meiner Kindheit sicherlich nicht. Aber später dann als Jugendlicher und junger Mann. Dann habe ich im Zivildienst verschiedene Sprachauffälligkeiten nebst dem Stottern kennengelernt.
· Haben Sie die Therapie schon immer so gemacht oder haben Sie das entwickelt?
Ich habe seit der Ausbildung Stotter-Therapien gemacht. Man entwickelt sich weiter und sammelt Erfahrungen und man macht Zusatzausbildungen und Kurse. Während der Ausbildung hat man dann auch schon Schüler und Schülerinnen und da hat es mich das Therapieren von Stottern auch schon fasziniert, das hat sich durchgezogen in meinem Leben. Natürlich mache ich heute andere Stotter-Therapien als vor dreissig Jahren. Man lernt viel dazu und erfährt auch viel, aber das war eigentlich schon von Anfang an mein Schwerpunkt.
· Was halten Sie von der Delphine Therapie von Frau Schütz?
Ich denke es gibt viele Wege und viele Ansätze. Ganz wichtig ist, dass die Person, die so eine Therapie auch anbietet, sich wirklich mit der Therapie identifizieren kann und dazu steht. So glaube ich, dass es manche Therapien gibt, die wirken, die ich persönlich aber nicht machen könnte. Ich bin aber ein sehr starker Freund von der Methoden-Kombination, das heisst sich sowohl mit dem Stottern auseinanderzusetzen, das Stottern zu akzeptieren als auch Sprechtechniken anzubieten, die helfen, flüssig zu sprechen. Ein ganz wichtiger Grundsatz für mich ist dass, das Kind oder Jugendliche der Maßstab ist, was für eine Therapie gemacht wird. Ich glaube, dass die Frau Schütz ihre Erfolge hat, keine Frage. Ich glaube auch, dass Frau Schütz eine sehr erfahrene Therapeutin ist. Sie arbeitet im Gruppensetting, was ich sehr vorteilhaft und toll finde. Ich finde es gut, dass sich Leute auf eine Therapie spezialisieren und sie hat sicherlich viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen guten Schritt weitergeholfen. Was ich sehr seriös von ihr finde ist, dass sie keine Heilversprechungen macht. Da gibt es andere Methoden, eine Woche Amsterdam und es ist weg. Da zieht sich aber mein Bauch zusammen, das ist unseriös.
· Sind Abgänger von der HfH genug ausgebildet um stotternde Kinder zu therapieren oder braucht es eine Zusatz-Ausbildung?
Ich glaube, sie haben wirklich eine gute Basis um eine Stotter-Therapie zu machen. In allen Therapiefeldern der Sprache ist es ganz wichtig, Erfahrungen zu sammeln. Das gilt auch für die Stottertherapie. Ich denke aber, was Stottertherapien angeht, dass die HFH-Studierenden wirklich eine gute Basis haben. Ich sage auch nach dreißig Jahren Arbeit mit Stottertherapie nicht, dass ich immer weiss, was funktioniert, sondern auch ich bin noch am Suchen. Das ist glaube ich auch ein prinzipielles Kennzeichen von Therapie. Man ist immer am Weiterentwickeln und das gilt auch für unsere Berufsempfänger.
· Was würden Sie einem Stotternden raten und auf den Lebensweg mitgeben?
(lange Pause) Geh offen mit deinem Stottern um. Das heisst nicht einfach akzeptieren und nichts mehr tun, sondern akzeptieren und als einen Teil deiner Person ansehen. Arbeite trotzdem weiter daran, das heisst im Sinne von lo-lo-locker Stottern oder eine Sprechtechnik ausprobieren. Reduziere dich nicht aufs Stottern. Jeder Mensch hat ganz viele Seiten und Stottern ist eine Seite von einem stotternden Menschen. Kläre dein Umfeld auf, was hilft dir, was nützt dir? Bleib kommunikativ. Zieh dich nicht zurück. Wichtig ist, was du sagst und nicht wie du es sagst.
· Haben Sie das Gefühl, dass es in der Zukunft ein Medikament gibt gegen das Stottern?
Glaub ich nicht. Ich glaube, dass wir etwas von der Ursachenforschung erwarten können. Da wird momentan viel geforscht. Momentan ist die neurobiologische Erklärungsweise sehr favorisiert. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich erwarte in den nächsten Jahren und Jahrzenten eher in der Ursachenklärung Fortschritte, aber nicht in den Medikamenten. Ich glaube, es wird weiterhin Therapien geben und es ist nicht so, dass das Stottern wie bei Kopfschmerzen mit einer Tablette weg geht. Das erwarte ich nicht.
· Wie kann man Professor werden?
Das ist ein langer weg. Man muss sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzen, forschen, schreiben, lernen und Erfahrungen machen. Bei mir war das ein Weg von achtundzwanzig Jahren, bis ich das erreicht habe. Auch ein bisschen Glück gehört dazu. Man braucht eine Hochschule, die die Arbeit auch wertschätzt.. Letztendlich ist es die Leidenschaft für die Materie mit der man sich auseinandersetzt.
Mein Name ist Wolfgang Braun.
· Was ist Ihr erlernter Beruf?
Mein erlernter Beruf ist Logopäde, also Sprach-, Sprech- und Stimmtherapeut.
· Was machen Sie jetzt?
Es gibt verschiedene Arbeiten, die ich mache. Einerseits bin ich Dozent hier an der Hochschule für Heilpädagogik, das heißt ich bilde junge Menschen aus, die den Beruf Logopädie erlernen wollen. Das ist so 60-70% von meinem Job. Dann leite ich einen Logopädischen Dienst im St. Galler Rheintal, das ist ein Dienst mit vierzehn Logopädinnen. Dann mache ich selber noch Therapien, inzwischen ausschließlich mit stotternden Kinder und Jugendlichen und dann gebe ich noch Seminare und Kurse sowie Vorträge für verschiedene Institutionen, PH’s, Erwachsenenbildung.
· Warum haben Sie Logopädie studiert?
Mich hat die Verbindung zwischen Sprache und Psychologie / Medizin fasziniert. Ich habe in einer Sonderschule den Zivildienst gemacht. Es hat mich sehr fasziniert und befriedigt mit Menschen zu arbeiten, Menschen einen Schritt weiter in ihrer Entwicklung zu bringen und bin dann auf den Beruf der Logopädie gestoßen. Ich sage immer, dass ich in meinem nächsten Leben wieder Logopäde werde.
· Wie sind Sie auf die Idee gekommen ein Stottercamp zu organisieren?
Die Idee ist zusammen mit, Karl Schneider und Jürgen Kohler, zwei Arbeitskollegen von mir, entstanden. Wir hatten das Gefühl, dass die Jugendlichen zu viel in Einzeltherapie sind. Zudem sind sie die einzigen in ihrer Schule oder in ihrer Klasse die stottern und auch Lust haben, einmal andere Jugendliche kennenzulernen. Da haben wir gedacht, dass wir das irgendwie zusammenführen und haben uns überlegt, was für die Jugendlichen motivierend ist. Dann sind wir halt auf Outdooraktivitäten gekommen; Floss bauen, Segeln, Tauchen, Klettern und so hat das Eine und das Andere ergeben. Wir haben uns intensiv mit Erlebnis-Pädagogik auseinandergesetzt und haben gemerkt, dass diese Kombination ein guter Therapie-Ansatz ist. Wir haben dann 2001 unter abenteuerlichen Bedingungen unser erstes Camp durchgeführt. Aber es ist sehr toll gewesen und die Jugendlichen waren total glücklich. Jetzt machen wir es inzwischen schon im vierzehnten Jahr.
· Was beschäftigt Sie am Stottern?
Erstens sind es tolle Menschen, die viele Ressourcenschätze haben, die aber durch das Stottern verdeckt werden und das finde ich schade. Mich hat fasziniert, mit Kindern, Jugendlichen auf den Weg zu gehen, dass sie sich nicht nur über das Stottern definieren, sondern dass sie viele andere tolle Seiten und Fähigkeiten bei sich entdecken. Zweitens ist das Stottern ein Störungsbild, bei dem man individuell suchen muss, was klappt beim Einzelnen. Das ist keine 0815 Therapie, sondern man muss sich wirklich mit dem einzelnen Jugendlichen auseinander setzen, einen Weg suchen, ausprobieren, was klappt und was nicht klappt über Bord schmeißen. Das ist auch eine Arbeitsweise, die mir gut gefällt. Ich bin sicherlich in meiner Ausbildung auch geprägt worden, da mein Professor die anerkannte Stotterkoryphäe in Deutschland war. Von daher gesehen war es naheliegend, dass die Studenten, die bei ihm studierten, irgendwie eine Affinität oder Leidenschaft für Stotterer entwickelten und das hat mich auch nicht losgelassen. Ich therapiere jetzt schon fast dreißig Jahre Stotternde. Und das bereue ich überhaupt nicht!
· Kannten Sie in Ihrer Kindheit jemand der stotterte?
Nein. In meiner Kindheit sicherlich nicht. Aber später dann als Jugendlicher und junger Mann. Dann habe ich im Zivildienst verschiedene Sprachauffälligkeiten nebst dem Stottern kennengelernt.
· Haben Sie die Therapie schon immer so gemacht oder haben Sie das entwickelt?
Ich habe seit der Ausbildung Stotter-Therapien gemacht. Man entwickelt sich weiter und sammelt Erfahrungen und man macht Zusatzausbildungen und Kurse. Während der Ausbildung hat man dann auch schon Schüler und Schülerinnen und da hat es mich das Therapieren von Stottern auch schon fasziniert, das hat sich durchgezogen in meinem Leben. Natürlich mache ich heute andere Stotter-Therapien als vor dreissig Jahren. Man lernt viel dazu und erfährt auch viel, aber das war eigentlich schon von Anfang an mein Schwerpunkt.
· Was halten Sie von der Delphine Therapie von Frau Schütz?
Ich denke es gibt viele Wege und viele Ansätze. Ganz wichtig ist, dass die Person, die so eine Therapie auch anbietet, sich wirklich mit der Therapie identifizieren kann und dazu steht. So glaube ich, dass es manche Therapien gibt, die wirken, die ich persönlich aber nicht machen könnte. Ich bin aber ein sehr starker Freund von der Methoden-Kombination, das heisst sich sowohl mit dem Stottern auseinanderzusetzen, das Stottern zu akzeptieren als auch Sprechtechniken anzubieten, die helfen, flüssig zu sprechen. Ein ganz wichtiger Grundsatz für mich ist dass, das Kind oder Jugendliche der Maßstab ist, was für eine Therapie gemacht wird. Ich glaube, dass die Frau Schütz ihre Erfolge hat, keine Frage. Ich glaube auch, dass Frau Schütz eine sehr erfahrene Therapeutin ist. Sie arbeitet im Gruppensetting, was ich sehr vorteilhaft und toll finde. Ich finde es gut, dass sich Leute auf eine Therapie spezialisieren und sie hat sicherlich viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen guten Schritt weitergeholfen. Was ich sehr seriös von ihr finde ist, dass sie keine Heilversprechungen macht. Da gibt es andere Methoden, eine Woche Amsterdam und es ist weg. Da zieht sich aber mein Bauch zusammen, das ist unseriös.
· Sind Abgänger von der HfH genug ausgebildet um stotternde Kinder zu therapieren oder braucht es eine Zusatz-Ausbildung?
Ich glaube, sie haben wirklich eine gute Basis um eine Stotter-Therapie zu machen. In allen Therapiefeldern der Sprache ist es ganz wichtig, Erfahrungen zu sammeln. Das gilt auch für die Stottertherapie. Ich denke aber, was Stottertherapien angeht, dass die HFH-Studierenden wirklich eine gute Basis haben. Ich sage auch nach dreißig Jahren Arbeit mit Stottertherapie nicht, dass ich immer weiss, was funktioniert, sondern auch ich bin noch am Suchen. Das ist glaube ich auch ein prinzipielles Kennzeichen von Therapie. Man ist immer am Weiterentwickeln und das gilt auch für unsere Berufsempfänger.
· Was würden Sie einem Stotternden raten und auf den Lebensweg mitgeben?
(lange Pause) Geh offen mit deinem Stottern um. Das heisst nicht einfach akzeptieren und nichts mehr tun, sondern akzeptieren und als einen Teil deiner Person ansehen. Arbeite trotzdem weiter daran, das heisst im Sinne von lo-lo-locker Stottern oder eine Sprechtechnik ausprobieren. Reduziere dich nicht aufs Stottern. Jeder Mensch hat ganz viele Seiten und Stottern ist eine Seite von einem stotternden Menschen. Kläre dein Umfeld auf, was hilft dir, was nützt dir? Bleib kommunikativ. Zieh dich nicht zurück. Wichtig ist, was du sagst und nicht wie du es sagst.
· Haben Sie das Gefühl, dass es in der Zukunft ein Medikament gibt gegen das Stottern?
Glaub ich nicht. Ich glaube, dass wir etwas von der Ursachenforschung erwarten können. Da wird momentan viel geforscht. Momentan ist die neurobiologische Erklärungsweise sehr favorisiert. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich erwarte in den nächsten Jahren und Jahrzenten eher in der Ursachenklärung Fortschritte, aber nicht in den Medikamenten. Ich glaube, es wird weiterhin Therapien geben und es ist nicht so, dass das Stottern wie bei Kopfschmerzen mit einer Tablette weg geht. Das erwarte ich nicht.
· Wie kann man Professor werden?
Das ist ein langer weg. Man muss sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzen, forschen, schreiben, lernen und Erfahrungen machen. Bei mir war das ein Weg von achtundzwanzig Jahren, bis ich das erreicht habe. Auch ein bisschen Glück gehört dazu. Man braucht eine Hochschule, die die Arbeit auch wertschätzt.. Letztendlich ist es die Leidenschaft für die Materie mit der man sich auseinandersetzt.
Interview mit Holger Witthaus
· Wie ist dein Name?
Mein Name ist Holger Witthaus.
· Was ist dein erlernter Beruf?
Ich habe damals Schweisser in Deutschland gelernt.
· Was sind deine Hobbys?
Meine Hobbys sind im Sommer an den See zu gehen. Wenn ich mal dazu komme dann fahre ich gerne eine Runde mit meinem Töff und sonst Arbeite ich gerne im Haus und im Garten.
· Wie alt warst du als du angefangen hast zu stottern? Und weisst du warum?
Soweit ich mich richtig erinnern kann habe ich ungefähr mit 8 Jahren angefangen zu Stottern. Der Grund war eigentlich ein Umzug in eine andere Stadt. Dort habe ich die Schule wiederholt. Viele Sachen habe ich dann bereits gewusst und wollte sie auch sagen. Aber da war mein Kopf schneller als mein Mund. So kam dann langsam das Stottern.
· Wie reagierten deine Mitmenschen auf das Stottern? Was haben sie gesagt?
Viele haben dann angefangen mich zu hänseln und lachten mich aus. Deshalb habe ich mich dann meistens mit prügeln gewehrt. Sonst gab es keine andere Möglichkeit. Denn je mehr sie mich hänselten, desto mehr habe ich mich aufgeregt. Je mehr ich aufgeregt war, desto mehr kriegte ich kein Wort mehr raus. Du zum Beispiel schaffst es ja noch Stellenweise deinen Satz zu beenden. Bei mir war das zu einem gewissen Punkt gar nicht mehr möglich. Heute ist das aber eigentlich das Gegenteil. Wenn mich einer anfängt zu nerven dann kann ich mich sehr gut wehren. Ich würde sogar sagen fast besser als mit den Fäusten. Das liegt auch an der Deutschen Sprache. Ich komme ja aus Deutschland.
· In welcher Situation war dein Stottern stärker und wo eher nicht?
Ich stotterte ganz stark gegenüber Frauen. Je mehr ich ein Mädchen gemocht habe, desto mehr habe ich gestottert. Ich habe damals bei einem Lehrer überhaupt nicht gestottert. Dieser war eine vollkommene Autoritätsperson, von der ganzen Schule. Wir als Schüler haben ihn geliebt. Er hatte auch die Zeit und das Verständnis mir zuzuhören. Bei ihm machten auch keine Schüler dumme Bemerkungen oder Sprüche. Und das Lustige an der ganzen Sache war, dass ich bei ihm nicht stottern musste aber bei den Frauen kein Wort herausbrachte.
· Hast du gelernt mit dem Stottern umzugehen?
Ja. Zu meiner Zeit gab es noch keine Ärzte oder Therapien für das Stottern. Meine Eltern haben sich auch nie darüber schlau gemacht. Es hat immer geheissen: Langsam reden, lass dir Zeit, fang nochmals langsam an, mach deine Augen zu. Das war meine Therapie. Wenn ich mich wirklich auf das Sprechen konzentrieren musste, machte ich die Augen zu. Dann war ich in meiner eigenen Welt. So konnte ich dann einigermassen fliessend sprechen.
H: "Hast Du das noch nie probiert?"
T: "Hm... Nein, also bei mir hilft das nicht so wirklich."
H: "Doch, doch, mir hat das damals sehr gut geholfen. Ich machte einfach meine Augen zu, dachte nach, was ich sagen wollte und dann ging das.
· Wie hast Du das Stottern verlernt?
Mit etwa 29 Jahren bin ich in die Schweiz gekommen und irgendwie hörte ich plötzlich auf zu stottern. Bei meiner Arbeit war es üblich, dass man sich manchmal nicht gerade nett behandelte und man auch mal einen scharfen Ton drauf hatte. Von der Arbeit her hatten wir auch ziemlich viel Stress und wir arbeiteten sehr viel, auch in der Nacht. Manchmal mussten wir sogar die ganze Nacht durcharbeiten. Aber mein Chef gab mir immer Rückendeckung und lobte mich für meine gute Arbeit und so wuchs dann auch mein Selbstvertrauen, bis ich dann plötzlich nicht mehr stotterte. Aber ich kann Dir nicht genau sagen, wann ich genau aufgehört habe zu stottern. Ich stotterte einfach immer weniger, bis es dann ganz aufgehört hat. In den letzten 10 Jahren habe ich auch nie gestottert.
· Was war Dein schlimmstes Erlebnis mit dem Stottern?
Ich war damals in ein Mädchen verliebt. Dann habe ich sie mal angesprochen und dabei gar kein Wort herausgebracht. Und irgendwann fing sie dann an zu lachen. Dann habe ich mich einfach umgedreht und bin gegangen.
· Denkst Du, dass es irgendwann einmal ein Medikament gegen das Stottern geben wird?
Hm. Das weiss ich nicht. Aber ich denke, dass dies unter Umständen möglich werden könnte. Ich bin ja der beste Beweis dafür, dass es irgendwann einmal funktioniert (lacht).
· Kanntest Du jemanden in deiner Kindheit der Stotterte?
Nein. Ich war in der einzige im ganzen Schulhaus mit über fünfhundert Kinder, der stotterte.
· Wie ist dein Name?
Mein Name ist Holger Witthaus.
· Was ist dein erlernter Beruf?
Ich habe damals Schweisser in Deutschland gelernt.
· Was sind deine Hobbys?
Meine Hobbys sind im Sommer an den See zu gehen. Wenn ich mal dazu komme dann fahre ich gerne eine Runde mit meinem Töff und sonst Arbeite ich gerne im Haus und im Garten.
· Wie alt warst du als du angefangen hast zu stottern? Und weisst du warum?
Soweit ich mich richtig erinnern kann habe ich ungefähr mit 8 Jahren angefangen zu Stottern. Der Grund war eigentlich ein Umzug in eine andere Stadt. Dort habe ich die Schule wiederholt. Viele Sachen habe ich dann bereits gewusst und wollte sie auch sagen. Aber da war mein Kopf schneller als mein Mund. So kam dann langsam das Stottern.
· Wie reagierten deine Mitmenschen auf das Stottern? Was haben sie gesagt?
Viele haben dann angefangen mich zu hänseln und lachten mich aus. Deshalb habe ich mich dann meistens mit prügeln gewehrt. Sonst gab es keine andere Möglichkeit. Denn je mehr sie mich hänselten, desto mehr habe ich mich aufgeregt. Je mehr ich aufgeregt war, desto mehr kriegte ich kein Wort mehr raus. Du zum Beispiel schaffst es ja noch Stellenweise deinen Satz zu beenden. Bei mir war das zu einem gewissen Punkt gar nicht mehr möglich. Heute ist das aber eigentlich das Gegenteil. Wenn mich einer anfängt zu nerven dann kann ich mich sehr gut wehren. Ich würde sogar sagen fast besser als mit den Fäusten. Das liegt auch an der Deutschen Sprache. Ich komme ja aus Deutschland.
· In welcher Situation war dein Stottern stärker und wo eher nicht?
Ich stotterte ganz stark gegenüber Frauen. Je mehr ich ein Mädchen gemocht habe, desto mehr habe ich gestottert. Ich habe damals bei einem Lehrer überhaupt nicht gestottert. Dieser war eine vollkommene Autoritätsperson, von der ganzen Schule. Wir als Schüler haben ihn geliebt. Er hatte auch die Zeit und das Verständnis mir zuzuhören. Bei ihm machten auch keine Schüler dumme Bemerkungen oder Sprüche. Und das Lustige an der ganzen Sache war, dass ich bei ihm nicht stottern musste aber bei den Frauen kein Wort herausbrachte.
· Hast du gelernt mit dem Stottern umzugehen?
Ja. Zu meiner Zeit gab es noch keine Ärzte oder Therapien für das Stottern. Meine Eltern haben sich auch nie darüber schlau gemacht. Es hat immer geheissen: Langsam reden, lass dir Zeit, fang nochmals langsam an, mach deine Augen zu. Das war meine Therapie. Wenn ich mich wirklich auf das Sprechen konzentrieren musste, machte ich die Augen zu. Dann war ich in meiner eigenen Welt. So konnte ich dann einigermassen fliessend sprechen.
H: "Hast Du das noch nie probiert?"
T: "Hm... Nein, also bei mir hilft das nicht so wirklich."
H: "Doch, doch, mir hat das damals sehr gut geholfen. Ich machte einfach meine Augen zu, dachte nach, was ich sagen wollte und dann ging das.
· Wie hast Du das Stottern verlernt?
Mit etwa 29 Jahren bin ich in die Schweiz gekommen und irgendwie hörte ich plötzlich auf zu stottern. Bei meiner Arbeit war es üblich, dass man sich manchmal nicht gerade nett behandelte und man auch mal einen scharfen Ton drauf hatte. Von der Arbeit her hatten wir auch ziemlich viel Stress und wir arbeiteten sehr viel, auch in der Nacht. Manchmal mussten wir sogar die ganze Nacht durcharbeiten. Aber mein Chef gab mir immer Rückendeckung und lobte mich für meine gute Arbeit und so wuchs dann auch mein Selbstvertrauen, bis ich dann plötzlich nicht mehr stotterte. Aber ich kann Dir nicht genau sagen, wann ich genau aufgehört habe zu stottern. Ich stotterte einfach immer weniger, bis es dann ganz aufgehört hat. In den letzten 10 Jahren habe ich auch nie gestottert.
· Was war Dein schlimmstes Erlebnis mit dem Stottern?
Ich war damals in ein Mädchen verliebt. Dann habe ich sie mal angesprochen und dabei gar kein Wort herausgebracht. Und irgendwann fing sie dann an zu lachen. Dann habe ich mich einfach umgedreht und bin gegangen.
· Denkst Du, dass es irgendwann einmal ein Medikament gegen das Stottern geben wird?
Hm. Das weiss ich nicht. Aber ich denke, dass dies unter Umständen möglich werden könnte. Ich bin ja der beste Beweis dafür, dass es irgendwann einmal funktioniert (lacht).
· Kanntest Du jemanden in deiner Kindheit der Stotterte?
Nein. Ich war in der einzige im ganzen Schulhaus mit über fünfhundert Kinder, der stotterte.